Radtour nach Norwegen
Die Frühlingstour im Jahr 2024 hat uns in guten zwei Wochen über Dänemark und Schweden nach Norwegen geführt und dann über das dänische Festland und Schleswig-Holstein zurück nach Grube. Damit haben wir wieder eine Etappe der Ostseeumrundung absolviert.
Unsere Tour begann am 29. April 2024 in Grube. Begleitet hat uns ein Gast unseres Wildcamping. Sie war auch auf dem Weg nach Göteborg. Am Fährhafen in Puttgarden haben wir dann noch einen Freund aus Paris getroffen, der auf dem Weg nach Gotland war. Mit den beiden sind wir bis kurz vor Maribo zusammen gefahren. Wegen unserer Verabredung in Norwegen mussten wir etwas schneller vorankommen. Die beiden anderen hatten mehr Zeit eingeplant.
Radtour an der Ostsee: Hamburg – Kopenhagen
Es war nach dem Winter der erste schöne Tag. Lediglich zwei oder drei Tage Gegenwind haben uns ungefähr bis nach Helsingborg begleitet. Es wurde von Tag zu Tag immer wärmer, der Wind flaute ab. Da uns wie gesagt die Zeit etwas im Nacken saß, haben wir an den ersten beiden Tagen in Schweden den gut ausgeschilderten Radweg „Kattegatleden“ entlang der Küste verlassen, um ein wenig abzukürzen. Das hat uns etliche Kilometer auf Hauptstraßen mit einigen Höhenmetern eingebracht.
Anfang Mai war es in Skandinavien völlig unproblematisch, Zimmer für eine Übernachtung zu finden. Um uns nicht zu sehr unter Druck zu setzen, haben wir ein bis zwei Stunden vor dem geplanten Tagesende bei den gängigen Buchungsplattformen gesucht und spontan gebucht. Manchmal mussten wir dann statt einer Stunde noch drei Stunden fahren. Wir sind aber immer irgendwo untergekommen. Für eine Übernachtung mit zwei Personen haben wir in Dänemark und Schweden zwischen 70 und 120 EURO gezahlt. Für das allgemein höhere Preisniveau in Skandinavien erscheint das günstig, der Standard war aber auch eher einfach. Meistens aber besser als zelten. In Norwegen haben wir privat übernachtet, daher kennen wir die Preise für Übernachtungen nicht.
Kattegattleden – Radweg von Helsingborg nach Göteborg
Kattegatleden ist gut ausgeschildert. Den Hype um den Weg kann ich nicht uneingeschränkt verstehen. Vor allem südlich von Göteborg fährt man kilometerweit durch Strandsiedlungen mit Golfplätzen und Reiterhöfen. Das bedeutet nicht, dass es dort Cafés oder dergleichen gibt. Skandinavien eben. Wie auf anderen touristische Routen fährt man auf dem Kattegatleden auch den einen oder anderen Schlenker, den man sich sparen kann. Andererseits muss man beim Verlassen der Route damit leben, auf Hauptstraßen zu fahren. Schweden ist im Bezug auf Radwege nicht mit Deutschland oder Dänemark zu vergleichen. Es ist eher nach unserem Eindruck eher die Ausnahme, dass eine Hauptstraße von einem Radweg begleitet wird. Das war einer der Gründe, warum wir von Göteborg nach Strömstad die Bahn genommen haben. Es ist in Schweden scheinbar so, dass nur bestimmte Züge Fahrräder transportieren. Dieser Zug fuhr erst nachmittags, so dass wir erst die späte Fähre in Strömstad nehmen konnten. Ankunft in Sandefjord gegen 23 Uhr.
Von Strömstad in Schweden fährt eine Fähre nach Sandefjord in Norwegen. Diese fährt trotz der relativ kurzen Strecke recht lang, weil sie wohl vor allem von Norwegern zum günstigeren Einkaufen genutzt wird.
Radtour in Norwegen
In Norwegen ist Fahrradfahren sehr lässig. Es gibt nicht unbedingt Fahrradwege, die Autofahrer sind nach meinem Eindruck sehr rücksichtsvoll. Von Norwegen haben wir allerdings nicht sehr viel mitbekommen. Lediglich eine kurze Etappe vom Camphill Vidaråsen zum Hafen nach Larvik. Landschaftlich ist das sehr schön.
Durch die dänische Region Jylland führt der Hærvejen, der in Schleswig-Holstein als Ochsenweg durch das Binnenland bis Hamburg weiter geht. Dieser ist gut ausgeschildert. Im nördlichen Jylland geht er allerdings durch uninteressante Strandsiedlungen. Hier kann man sich gut und gerne vom Weg lösen, nach Aalborg navigieren und da im Café Penny Lane einkehren. Mit dem Hafen von Aalborg ist die Transformation des Wirtschaftshafens augenscheinlich sehr gut gelungen. Dazu gehört auch das ehemalige Kraftwerk Nordkraft.
Radweg durch Jütland: Hærvejen
Das nördliche Jylland ist durch und durch landwirtschaftlich geprägt. Der Weg ist nicht immer interessant. Übernachtungen sind nur in den Städten zu finden. In Dänemark gibt es ansonsten natürlich überall öffentliche Shelter. Ab Viborg folgt der Hærvejen den Spuren des historischen Viehtriebweges, der als Ziel den Rindermarkt in Wedel (westlich von Hamburg) hatte. Wir haben uns entschieden noch etwas näher in Richtung Ostsee bzw. Kattegat zu fahren. Dort ist es mitunter recht hügelig. Also, hügelig für Schleswig-Holsteiner. 😉
Rückblickend war es eine sehr schöne Tour, die man sicherlich auch auf die doppelte Zeit ausdehnen könnte. Unser Ziel war der Besuch in Norwegen, daher ist, für unsere Verhältnisse, eine sportliche Kilometerfressertour herausgekommen. Das Ziel haben wir erreicht. Das Schönste an einer Radtour, dass durch den Trainingseffekt jeder Tag leichter fällt.
Die weitere Umrund der Ostsee mit dem Fahrrad wird uns mal wieder in Richtung Polen führen. Da war ich das letzte Mal 2002.
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