De Düdesche Slömer

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De Düdesche Slömer„De Düdesche Slömer“, wurde 1584 von Johannes Stricker verfasst. Stricker war Pastor in Grube an der Ostsee und hat mit dem Stück das Leben eines holsteinischen Gutsherren beschrieben. Dieser lebte alles andere als bescheiden und sittsam, änderte sich im Laufe seines Lebens, vor allem im Angesicht des Todes und erreichte dadurch die Vergebung seiner Sünden.

„De Düdesche Slömer“ kann als über 300 Jahre ältere Vorgängerversion des „Jedermann“ verstanden werden. Das Stück von Hugo von Hofmannsthal entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und wird seit 1920 bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Sowohl Stricker als auch Hofmannsthal gingen auf auf eine spätmittelalterliche Motivtradition zurück, die Stricker aus deutschen und niederländischen Texten kannte.

„De Düdesche Slömer“ wird von einer Laienspielgruppe in wechselnder Besetzung seit 35 Jahren regelmäßig (alle zwei Jahre) in der Gruber Kirche St. Jürgen aufgeführt.

In der Pressemitteilung des Veranstalters steht geschrieben: „Das Werk setzt sich sozialkritisch mit dem Adel und der Kirche auseinander und hat bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt.“

„De Düdesche Slömer“ und der aktuelle Bezug

Das Zitat aus der Pressemitteilung nehme ich gerne auf und stelle die Frage, was die Aktualität des Stückes für die heutige Zeit ausmachen könnte. Die Pressemitteilung geht nicht näher auf die Frage ein. Somit bleibt Raum für eine eigene Interpretation.

Das Stück „De Düdesche Slömer“ ist mehrere hundert Jahre alt. Im späten Mittelalter ein paar Jahrzehnte nach der Reformation gab es hier in Ostholstein etwas, was man wohl Feudalherrschaft nennt. Die „Leibeigenschaft“ ist erst gut 200 Jahre später, gegen 1785 aufgehoben worden. Dieses System hat derzeit ein schlechtes Image.

Innerhalb der letzten 500 Jahre hat sich mit Sicherheit einiges geändert. Somit ist der aktuelle Bezug in „De Düdesche Slömer“ sicher nicht die derzeitige Dekadenz des örtlichen Adels. Die Strukturen der politischen Dekadenz haben sich, wie die Strukturen in vielen anderen Branchen, verändert. Sie sind größer geworden.

These: Durch zentralere politische Strukturen ist Korruption nicht verschwunden. Lediglich die Mittel sind andere.

Wenn man dem folgen mag, könnte der aktuelle Bezug des mittelalterlichen Theaterstücks wie folgt dargestellt werden.

Wer Anteil an Macht erhalten möchte, braucht sich nicht mehr mit den lokalen Kleinfürsten anzufreunden. Der Weg nach Brüssel könnte hilfreicher sein und der längere Aufenthalt im Umfeld der EU-Bürokratie, zum Beispiel bei einer NGO oder Stiftung. Wer sich für den Pharmasektor (aka Gesundheitspolitik) interessiert, sollte sich vielleicht besser Richtung Genf / Genève orientieren. In Genf ist der Sitz der WHO.

Die WHO gibt in Zukunft möglicherweise nicht nur Leitlinien der globalen „Gesundheitspolitik“ vor, sondern hat nach den Plänen des „Pandemievertrags“ bei Ausruf einer „Pandemie“ direkten Zugriff auf die Maßnahmen in den Mitgliedsländern.

Obwohl vieles gegenwärtig noch unklar bleibt, scheinen diese Prozesse darauf abzuzielen, einen völkerrechtlichen Rahmen für eine auf WHO-Ebene zentralisierte und digital gestützte biomedizinische Überwachung der Weltbevölkerung, einschließlich ihrer Interaktion mit der Tierwelt und der Umwelt über den sogenannten „One-Health“-Ansatz, zu schaffen. (Quelle)

Ob es gut oder schlecht ist, wenn Maßnahmen zur Rettung von Mensch und Tier an einer Stelle der Welt von einer Organisation gesteuert werden, die von staatlichen und privaten Stellen finanziert wird und sich außerhalb jeder demokratischen Legitimation befindet, soll bitte jeder für sich selbst entscheiden. Meine Vorstellungen von einem guten Leben trifft das nicht. Es ist vor diesem Hintergrund nicht damit zu rechnen, dass „Covid19“ die letzte Pandemie der Gegenwart war. Auch nach der nächsten Pandemie wird es wieder neuzeitliche „Slömer“ geben, die von den verhängten Maßnahmen profitieren.

Vielleicht ist mit der aktuellen Bedeutung von „De Düdesche Slömer“ auch etwas anderes gemeint. Nach der Überlieferung wurde der Autor Johannes Stricker vom damaligen verantwortlichen Amtsmann in Cismar „aus dem Ort gejagt“. Ein Vergleich in heutigen größeren Strukturen könnte der Umgang mit Menschen wie Julian Assange, Edward Snowden, den immer noch in Guantanamo festgehaltenen Menschen oder in anderer Dimension, die Behandlung von Michael Ballweg sein.

Vor und nach der Aufführung kann man mit den Schauspielern ins Gespräch kommen.

Der Schauplatz des Theaterstücks ist die Kirche Grube. Die Kirchengemeinde ist auch aktiv in Sachen Gesundheitspolitik aufgetreten:

Advent und Weihnachten aktuell: Ab 1. Advent (28.11.2021) gilt für die Gottesdienste in der St. Jürgen Kirche die 2G-Regel (geimpft oder genesen), medizinische Maskenpflicht und Abstandsregeln. Quelle: kirche-grube.de, abgerufen am 06.12.2021

Der Ausschluss von Menschen, die vorsichtig mit wenig erprobten Medikamenten sind, war meines Wissens eine freie Entscheidung der Kirchengemeinde. Ohne Zweifel gab es politischen Druck. Es ist trotzdem für jeden Akteur in einem System die freie und bewusste Entscheidung, ob man diesem Druck standhält. Die Gruber Kirchengemeinde hat das nicht getan sondern im Gegenteil sich mit dem Ausschluss von Menschen aus dem Gottesdienst in vorauseilendem Gehorsam geübt. Bisher habe ich darüber von Seiten der Kirche noch kein Bedauern wahrgenommen.

Sollte also in der Kirche mal wieder die Rede davon sein, dass im Gottesdienst jeder willkommen sei und gerade das eine Stärke der christlichen Kirche, darf gerne mal nachgefragt werden. Vielleicht ist die Orientierung der Kirchenführung an der herrschenden Klasse und die fehlende kritische Haltung der Kirche gestern wie heute als aktueller Bezug des Theaterstücks „De Düdesche Slömer“ zu sehen.

Die gute Nachricht zum Schluss

De Düdesche Slömer Aufführung 2023Die Zugangsbeschränkungen für die Vorstellung der Nachdichtung des norddeutschen Jedermann-Dramas „De Düdesche Slömer“ am Sonntag, 26. März 2023 um 18.00 Uhr gelten wohl inzwischen nicht mehr. Es wird lediglich eine Eintrittskarte gewünscht, die in lokalen Geschäften oder an der Abendkasse erworben werden kann.

Karten für das Theaterstück „De düdesche Slömer“ gibt es für die ersten Anrufer am Donnerstag, 10.00 Uhr im Tourismus Service Grube | 04364-471 563 zu gewinnen.

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