Umgang mit Gesundheit
Natürlich spielen Punkte wie Sauberkeit und Hygiene bei der Vorbereitung von Unterkünften für neu anreisende Gäste und beim Bauen und Renovieren schon immer eine große Rolle bei uns.
Zu uns an die Ostsee kommen viele Familien, die ihre Atemwegsprobleme kurieren möchten. Meersalz-Aerosole sind in diesem Zusammenhang etwas sehr positives. Die Krankenkassen unterstützen das im Rahmen einer ambulanten Kur finanziell großzügig. Somit spielt das Thema Gesundheit schon immer eine Rolle für unsere Arbeit.
Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich während der Saison mit vielen Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben zu tun habe. Das macht mein Leben als Gastgeber noch interessanter und gibt mir die Möglichkeit etwas dazuzulernen.
Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit und nicht die bestmögliche Behandlung von Krankheiten
Wenn Gäste mich kontaktieren und um die Adresse eines Kinderarztes oder einer Apotheke bitten, weil ihr Kind seit dem Nachmittag Fieber habe, gebe ich natürlich die Auskunft. Persönlich bin ich der Ansicht, dass Fieber ein natürliches Werkzeug des Menschen ist, um Angreifer abzuwehren. Es ist aber nicht meine Aufgabe, mit meinen Gästen über solche Themen zu diskutieren. Ich nehme es auch ohne Diskussion hin, wenn Gäste zu uns kommen, die ihre von uns sorgfältig gereinigte Wohnung zusätzlich desinfizieren. Persönlich halte ich das für unsinnig und ich würde nicht auf die Idee kommen, eine Wohnung oder meinen Körper mit einem Desinfektionsmittel zu putzen.
Ich stelle die Gleichung: mehr Medizin = mehr Gesundheit in Frage. Ich respektiere Menschen, die das anders sehen, bitte aber um den gleichen Respekt für den Weg, den ich für mich, meine Familie und auch für meine Tiere wähle.
Aus der (landwirtschaftlichen) Tierhaltung sollten wir gelernt haben, dass sich Epidemien nicht durch Abschottung und ein Maximum an Desinfektion und Medizin verhindern lassen. Nutz- und Haustiere sind trotz Impfungen, regelmäßiger Entwurmung usw. in den letzten Jahrzehnten nicht robuster sondern eher empfindlicher geworden. Wer wissen möchte, warum ich keine Minischweine mehr auf dem Hof habe, möge sich bitte mal die Verordnung über hygienische Anforderungen beim Halten von Schweinen durchlesen. Schweine dürfen demnach nur unter strenger Quarantäne gehalten werden. Jeder, der das nicht macht, begibt sich aus meiner Sicht in ein halsbrecherisches Haftungsrisiko. Bei Ausbruch einer Schweineseuche müssen im Umkreis von x km alle Schweine getötet werden. Die Bauern sind in der Regel gegen die finanziellen Verluste solcher Aktionen versichert. Schweine sind sehr kluge Tiere und können nach meiner Erfahrung sehr nützlich beim Hüten von Hühnern, beim Verwerten von Küchenabfällen und beim Aufsammeln von Fallobst sein. Wer sich im Ernstfall mit einer Versicherung auseinandersetzen möchte, weil er Schweine mit diesen Aufgaben betraut, dem wünsche ich recht viel Spaß bei der Konkursanmeldung.
Ich hoffe, es ist nur meine subjektive Wahrnehmung, dass wir diesen Weg seit ein paar Jahren auch bei uns Menschen verfolgen und zunehmend (bisher überwiegend argumentativ) auf alle einschlagen, die dieses Vorgehen in Frage stellen.
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