Ohne Impfung in den Urlaub

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Es wird gerade vom Tourismusverband Schleswig-Holstein im Rundschreiben Nr. 179 mit Bezug auf eine Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein gemeldet, dass ab dem 20. März 2022 die 0G-Regel für Ferienwohnungen und Hotels gelten werde. Es muss demnach bei der Anreise weder ein Test noch eine Bescheinigung für was auch immer vorgelegt werden. Damit wird für Schleswig-Holstein ein Stück Abschaffung der bisher vorherrschenden Diskriminierung angekündigt. Ob sich das nach der Landtagswahl am 8. Mai wieder ändert, kann niemand sagen.

Für Buchungen im Frühjahr 2022 übernehmen wir das Risiko einer Stornierung

Bald sind Osterferien. Sie buchen bei uns ohne Risiko. Bei einer notwendigen Stornierung wegen fortgesetzter Einschränkung der Reisefreiheit (auch kurzfristig) Ihrer Buchung in den Osterferien und dem Frühjahr 2022 (bis Anreise am 31. Mai) entstehen Ihnen keine Kosten. Versprochen!

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Update: Wir können beruhigt sein. Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein ist nicht der Grund für das Abschwächen der Repression. „Grundlage dafür seien die hohen [sic] Impfquote und die geringe Auslastung der Intensivstationen im echten Norden.“ (Quelle)

Wie bitte? Auslastung der Intensivstationen kann kein ernsthaftes Argument sein.

Leere Betten in einem Krankenhaus sind betriebswirtschaftlicher Mist. Also werden die Klinikbetreiber mit Sicherheit Betten auf Intensivstationen abbauen (anders nutzen) um die Auslastung der Intensivstationen zu erhöhen und die Intensivstatonen wirtschaftlich betreiben zu können. Die Kliniken stehen im Wettbewerb und haben Investoren mit einer gewissen Renditeerwartung. Wenn die Rendite in Krankenhäusern nicht stimmt, investieren die Investoren woanders. Betriebswirtschaftlich gesprochen ist die Konsequenz daraus eine teurer werdende Finanzierung. Ein Hotel überlegt sich auch Alternativen, wenn es die Zimmer nicht zufriedenstellend auslasten kann. Ob Krankenhaus oder Klinik: niemand kann es sich auf Dauer erlauben, Betten nicht auszulasten. Ein Krankenhaus wird nicht aus lauter Wohltat betrieben. Ein Krankenhaus ist ein Geschäft. Es muss mit hoher Auslastung arbeiten. Bei Politikern weiß ich manchmal nicht, ob sie uns für dumm verkaufen oder solche Märchen selber glauben. Droht mit der zwangsläufig steigenden Auslastung in den Krankenhäusern wieder der Untergang der Menschheit? Ich würde mich jetzt aufregen, wenn ich Aufregung nicht grundsätzlich vermeiden würde um gesund zu bleiben.

PS. Was ich in meiner Betrachtung außer acht gelassen habe, ist der Einsatz von Steuergeldern bei der Infrastruktur. Das kann natürlich einiges meiner einfachen (und vielleicht naiven) privatwirtschaftlichen Herangehensweise verzerren. Ok, etwas weniger polemisch ausgedrückt: selbstverständlich ist es von gesellschaftlichem Interesse, dass genug Betten auf Intensivstationen zur Verfügung stehen, damit plötzlich schwerkranke Menschen nicht im Krankenhausflur herumstehen müssen.

PPS. Mit Sicherheit ist ein Krankenhaus anders zu betreiben als ein Hotel. Auf einer Intensivstation braucht man anders geschulte Mitarbeiter als auf anderen Stationen. Dennoch bleibt die Tendenz: ein Krankenhaus unter den aktuell geltenden Voraussetzungen ist eine Art „Beherbergungsbetrieb“, der mit Renditevorstellungen der Eigentümer umgehen muss. Natürlich arbeiten die mit möglichst hoher Auslastung. Und sie erhöhen die Rendite auf anderem Weg. Der Einsatz von öffentlichen Fördermitteln gehört zur betriebswirtschaftlichen Kategorie Gestaltung der Rahmenbedingungen. Das zu bestreiten ist zulässig, ich halte es aber für naiv. Das Geschäft mit der Gesundheit ist ohne Zweifel ein Dilemma, dessen Ausweg nicht mit einem Satz zu beantworten ist. Dabei halte ich nicht Gesundheit für problematisch sondern die merkwürdige Vorstellung von Gesundheit, die wir als Gesellschaft entwickeln. Dafür sind sicher zum Teil auch die hohen Renditeerwartungen der Investoren in Krankenhäuser, Apotheken und Pharmaindustrie verantwortlich.

Letztlich glaube ich an die Freiheit. In der Freiheit ist jeder selbst für sich verantwortlich. Wer sich nicht zum Objekt einer Renditeerwartung machen möchte, hat die Möglichkeit sich von Big Pharma fernzuhalten.