Deichbau Dahme

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Dahme wurde das letzte Mal im Winter 1872 von einer schweren Sturmflut katastrophal zerstört. Danach wurde zum Schutz des Ortes und der Niederung Oldenburger Graben der Küstenschutz-Deich gebaut. Im Winter 2009/2010 drohte der Vordeich südlich von Dahmeshöved zu brechen und das dahinter liegende Dahmer Moor und den Deichhof mit über 100 Milchkühen zu überfluten. Vor dem Hintergrund steigender Meeresspiegel auch in der Ostsee ist es kein Geheimnis, dass etwas getan werden sollte.

2011 bis 2013: endlich wird der Deich verstärkt!

Was schon lange geplant ist, wird aktuell in Dahme endlich in die Tat umgesetzt. Der zuständige Landesbetrieb für Küstenschutz, National­park und Meeresschutz (LKN) baut einen neuen Deich. Ein gutes Stück zwischen Rosenfelder Strand und dem Dahmer Campinggebiet Zedano ist bereits geschafft. Dabei ist sozusagen nebenbei eine tolle Dünenpromenade im Norden von Dahme entstanden. Vermutlich ist das eine der besten Inliner-Strecken an der Ostsee und ein schöner Fahrradweg mit Blick auf die Ostsee. Fertiggestellt wurde auch bereits der sogenannte Flügeldeich zwischen Leuchtturm Dahmeshöved und Vogelsang und drei Deichdurchgänge (Stöpen) im Dahmer Ortsgebiet.

Insbesondere bei den Bauarbeiten im Ortsgebiet haben die ausführenden Baufirmen gezeigt, wie erstaunlich leise man heutzutage bauen kann. Die Befürchtungen der Dahmer waren wesentlich größer als die tatsächlichen Beeinträchtigungen, die sich in der Realität als marginal erwiesen. Insofern hat der LKN Wort gehalten und den Tourismus in Dahme durch die Deichbauarbeiten bisher nicht nachhaltig beeinträchtigt.

Keine Beeinträchtigungen des Tourismus

Unsere Gäste fragen sich zum Teil, ob ihr Urlaub durch die Deichbaustelle beeinträchtigt wird. Die Frage kann guten Gewissens mit „Nein“ beantwortet werden. Unsere Häuser liegen nicht direkt am Deich. Baustofftransporte durch den Ort finden nicht statt. Selbst direkt am Strand ist vom Deichbau kaum etwas zu spüren.

Zum einen gibt es in Dahme Strände an denen garnicht gebaut wird oder die Bauarbeiten schon abgeschlossen sind. Vor allem vom Mühlenhof, Waldhof und Achtert Holt ist die Auswahl der schönen Sandstrände in der näheren Umgebung so groß, dass Sie während Ihres Urlaubs nichts von der Baustelle mitbekommen werden (wenn Sie es nicht möchten). Zum anderen ist selbst da wo gerade gebaut wird, die Entfernung zwischen Deich und Strand so groß, dass die Bauarbeiten am Strand kaum wahrgenommen werden. Die Erreichbarkeit der Strände wird im wesentlichen nicht gestört, denn die Deichdurchgänge im Ort wurden schon 2011 gebaut.

Küstenschutz-Deich: ein faszinierendes Bauwerk

Ich habe immer gedacht: „So ein Deich ist doch nichts besonderes. Ein bisschen Erde aufschütten, Gras einsäen und fertig ist der Küstenschutz.“ Dass das nicht so ist, zeigen schon die Kosten des Deichbaus (inklusive Planung und Grunderwerb) von ca. 23 Millionen Euro. Es wird im Bauverlauf an vielen Stellen deutlich wie komplex das eigentlich recht natürlich wirkende Bauwerk ist. Die Baustellen am Deich sind gut einzusehen und können besucht werden. Es finden regelmäßig Führungen mit vielen Hintergrundinformationen zum Deichbau, Küstenschutz und der ökologisch höchst wertvollen Dünenlandschaft im Norden von Dahme (Graudünen, Feuchte Dünentäler) statt. Beim Zuschauen an der Baustelle sind nicht nur „Bauernhof- und Trecker-Fans“ gut aufgehoben. 😉

Faszinierende Natur vor dem Dahmer Deich

Mir als eingeborenem Dahmer ist erst durch den Deichbau und den entsprechenden Voruntersuchungen zu den geplanten Ausgleichsmaßnahmen deutlich geworden, welch hochinteressante Landschaft das Dünengebiet im Norden von Dahme (ZEDANO) ist. Hier gibt es mit den Feuchten Dünentälern eine extrem seltene und an der Ostsee fast einmalige Landschaft.

„Insgesamt wurden 38 Arten der Roten Liste Schleswig-Holsteins gefunden. Vier Arten gelten als vom Aussterben bedroht, zehn Arten sind stark gefährdet und ebenfalls zehn Arten sind gefährdet. 14 Arten stehen auf der Vorwarnliste. Die hohe Anzahl an Rote-Liste Arten ist für das vergleichsweise kleine Gebiet zwischen Dahme und Rosenfelde sehr bemerkenswert.“ (Zitat aus dem Landschaftspflegerischen Begleitplan zur Deicherhöhung in Dahme)

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