Totholzhecke statt Hackschnitzel

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Totholzhecke auf dem Mühlenhof
Hackschnitzel haben ihre Berechtigung auf dieser Welt. Mit Hackschnitzeln wird geheizt, sie kommen in der Spanplattenproduktion zum Einsatz oder können als Fallschutz im Spielplatzbau verwendet werden. So machen wir das auch in unserem Kletterwald.

Früher wurde Schnittholz wie selbstverständlich verbrannt. Wenn heute statt des Holzes Benzin oder Diesel verbrannt wird und die Hackschnitzel dann ohne größeren Nutzen (bis auf den Effekt des Kompostes) in den Garten gekippt werden, finde ich das zweifelhaft. Dann ist es vermutlich sinnvoller, das Holz gleich zu verbrennen. Vielleicht auf einem Lagerfeuer mit der entsprechenden Geselligkeit.

Wir mögen Hecken als strukturierendes Element in der Grundstücksgestaltung. Gerade habe ich an der Hofeinfahrt 30m Hainbuchenhecke gepflanzt. Hecken müssen ein bis zwei Mal im Jahr geschnitten werden, damit sie eine Hecke bleiben. Hecken bieten neben der Eigenschaft als lebendiger Zaun einen sehr guten Windschutz. Hecken aus einheimischen Pflanzen sind Lebensraum für zahlreiche Tiere. Natürlich ist eine bunte Hecke vielfältiger als eine Hecke aus einer Pflanzenart. Aber insgesamt hat eine Hecke mit Sicherheit einen größeren ökologischen Nutzen als ein Bretterzaun. Jeder verantwortungsbewusste Mensch, der länger als 2 Minuten über den ökologischen Nutzen einer Hecke nachdenkt, wird Kirschlorbeer oder Thuja sofort als Heckenpflanze verwerfen.

Natürlich braucht es ein wenig Geduld bis aus den jungen Heckenpflanzen eine dichte Hecke geworden ist. Auch wenn Geduld der Schlüssel zum Glück sein mag, scheint der Zeitgeist eher auf den kurzfristigen Erfolg konzentriert zu sein. Natürlich hat die Baumschulindustrie auch auf dieses Bedürfnis eine Antwort. Es gibt Fertighecken. Diese wurden in der Baumschule entwickelt und können dann à la Rollrasen als fertige Hecke gepflanzt werden. Das hat natürlich seinen Preis. Daher kommt vermutlich die Liebe einiger Menschen zu Kirschlorbeer. Der ist zwar nicht sehr schön, giftig, invasiv und hat in unseren Breiten keinen ökologischen Nutzen, wächst aber sehr schnell. Die gute Nachricht: es geht auch ohne Kirschlorbeer!

Totholzhecke ist eine Art Fertighecke

Wer sofort eine Hecke haben möchte, die kostengünstig ist und einen ökologischen Nutzen hat, baut einfach eine Totholzhecke. Totholzhecken heißen auch Benjeshecken, der Name soll auf die Brüder Hermann und Heinrich Benjes weisen, die den Nutzen der Totholzhecke in den 1980er Jahren populär gemacht haben.

Totholzhecken bieten alle ökologischen Vorteile einer wachsenden Hecke. Totholzhecken sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zudem müssen Totholzhecken nicht geschnitten werden. Totholzhecken sacken mit der Zeit und können einfach von oben mit neuem Schnittholz nachgefüllt werden. Das fällt in einem Garten ohnehin an. Mit den Jahren wachsen Pflanzen durch die Totholzhecke. Aber nicht erst dann wird die Totholzhecke zu einer lebenden Hecke. Leben ist dort sofort.

Wer nicht viel Platz hat, kann die Totholzhecke mit Pfählen zäumen. So haben wir es an der Küche am Waschhaus gemacht.