Gruber Fähre

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In der Nähe des Mühlenhofes ging die Gruber Fähre über den Gruber See.

Die Informationen auf dieser Seite stammen in erster Linie aus dem privaten Archiv des Gruber Archivars Hans-Uwe Hartert.

Hindenburgbrücke Grube

Die einstige Verengung des Gruber Sees in der Nähe des Ortes Grube war auch Standort der „Gruber Fährstelle“, die erstmalig in einem Tausch-Kauf-Vertrag zwischen Detlef von Buchwald und dem Kloster Cismar des Jahres 1460, zusammen mit der Gruber Mühle genannt wird.

Der genaue Standort ist zur Zeit noch nicht bekannt. Die Fähre dürfte aber ca. 100 m von der jetzigen Fußgängerbrücke in Richtung Paasch-Eyler-Platz gelegen haben. Hier wurde 1875 aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens vor allem zur Bahnstation nach Neustadt die erste feste 8 m breiten Brücke gebaut. Diese, im Volksmund genannte „Präsidentenbrücke“, wurde im August 1875 ihrer Bestimmung übergeben und erst im Jahre 1936 abgebrochen.

Die Fährstelle wird zwischen 200 und 250 m Wasserfläche betragen haben und, bei schlechtem Wetter und Wind, schlecht passierbar gewesen sein. Einem Bericht des Hptm. v. Mellenthin aus dem Jahre 1864, er war auf dem Weg nach Großenbrode um die Insel Fehmarn von den Dänen zu befreien, wurde folgendes Zitat entnommen: „Ein Teil der Soldaten hatte, nur unter Lebensgefahr, auf einer Prahm die andere Uferseite erreicht. M. ließ die Unternehmung abbrechen, requirierte aus dem Ort Fuhrwerke und nutzte den alten Fuhrwerksweg über Dahme führend an der Küste entlang ins „Oldenburger Land“.

Hintergrund: Prahmfähren wurden als handbetriebene, kastenartige nach allen Seiten offene Fähren mit Querseilen als Fahrhilfe auch beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals eingesetzt.

Wenige Monate vor der großen Sturmflut im November 1872 wurde von dem früheren Fährmann und Gastwirt „Trepkau“ eine neue Ziehfähre, jetzt auch für den Fuhrwerksverkehr nutzbar, gebaut und eingesetzt. Der bisherige Weg für den Fuhrwerksverkehr über Dahme an der Küste entlang, sollte dadurch hinfällig werden. Aber auch sie wurde ein Opfer der Sturmflut und erst im März 1873, dieses Mal durch die Regierung, neu gebaut.

Im Jahre 1925, die alte Brücke genügte nicht mehr den Ansprüchen des ständig gewachsenen Fahrzeugverkehrs, wurde die im Volksmund genannte „Hindenburgbrücke“ 100 m in östlicher Richtung gebaut und dem Verkehr übergeben.

Aufgrund der geänderten Strömungs- und Fließgeschwindigkeiten wurde 1936 die „Präsidentenbrücke“ abgebrochen. Aber auch die „Hindenburgbrücke“ hatte im Jahre 1977 ausgedient. Sie musste einem Neubau im Rahmen der Maßnahme Neutrassierung B 501 weichen und, da sie nur einen „Wasserdurchlaß“ von sechs Metern hatte, abgebrochen werden.

Die Gemeinde übernahm nunmehr vom Bund die alte Trassenführung mit der Auflage, eine neue Fußgängerbrücke über den Oldenburger Graben zu erstellen und die alte Trassen-führung in einen noch vom Bund/Land zu erstellenden Rad- und Gehweg einzubinden. Die Fußgängerbrücke wurde im Jahre 1979 in Auftrag gegeben und noch im gleichen Jahre eingeweiht. Aufgrund ihrer Baufälligkeit wurde sie im Jahre 2004 abgebrochen und durch die heutige ersetzt.

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