Was macht eigentlich die Friedensbewegung?

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Da wäre zum Beispiel Ekkehard Sieker, der in dem verlinkten Vortrag vom 29. Friedensratschlag sehr anschaulich den Einsatz von Marketingwerkzeugen in der Kommunikationsindustrie darstellt. Er ist kein Spinner, sondern ein erfahrener Journalist, studierter Mathematiker und Physiker (nicht überprüftes Zitat), der unter anderem lange für die ARD-Magazine MONITOR und PLUSMINUS gearbeitet hat.

Ekkehard Sieker berichtet augenscheinlich von seinen Erfahrungen als investigativer Journalist. Teilweise geht das in eine ähnliche Richtung wie im (grandiosen) Film „Wag the dog“ von Barry Levinson (1997) mit z.B. Dustin Hoffman, Robert De Niro und Denis Leary.

Interessant zur Arbeit der professionalisierten Werbeindustrie in der Politik ist auch der Film „Der Königsmacher“ (ARTE, 2018).

Hier ist auch ein Beispiel enthalten, das zeigt wie durch Aktivismus erfolgreich gegen Manipulation von Massen vorgegangen wurde. Es geht darin um die Arbeit der Agentur „Bell Pottinger„. Diese musste 2017 Konkurs anmelden. Das Geschäftsmodell wird sicherlich von anderen Agenturen fortgeführt.

Mir geht es nicht darum, die Methoden zu verteufeln. Ich finde es ohne Wertung beeindruckend, wie man ganze Gesellschaften beeinflussen kann. Unter Ausschalten aller Skrupel sollte es ohne weiteres möglich sein, eine Gesellschaft für einen Krieg zu begeistern. Oder andere schlimme Dinge. Zur Gesellschaft gehören auch Entscheidungsträger wie Politiker. Erschreckend ist, dass es Menschen auf der Welt gibt, die keinerlei Skrupel haben so etwas zu tun. Warum sollte so etwas jemand tun? Weil sich damit Geld verdienen lässt.

Wer im BWL-Studium aufgepasst hat, weiß, dass das keine Hirngespinste sind. Genau das haben wir gelernt. Wir Marketingheinis sollen dafür sorgen, dass Menschen sich so verhalten, dass es zu unserem Geschäftsmodell passt oder als Berater eben zu dem unserer Kunden. Also, buche jetzt Deinen Urlaub, sofort! Spaß beiseite. Aspekte aus dem Vortrag von Ekkehard Sieker und die Arbeit von Bell Pottinger wie auch z.B. Cambridge Analytica sind hochprofessionell. Auch Cambridge Analytica wurde dichtgemacht. Mit den Methoden wird mit Sicherheit weiter gearbeitet. Weil diese Methoden höchst professionell sind. Ein Gewissen gibt es in gewissen Bereichen nicht.

Im Studium (bei mir ist das 20 Jahre her) wurde noch davon gesprochen, dass es extrem schwierig oder zumindest unwirtschaftlich ist, die Einstellungen von Menschen zu ändern. Sinnvoller wäre es, das Produkt zu ändern oder die Zielgruppe anders zu definieren. Einstellungen ändern, das ist genau das, was die machen. In der Politikbranche ist vielleicht auch die Wirtschaftlichkeit nicht so entscheidend. Egal, es werden Einstellungen geändert. Hier geht es nicht um ein paar Menschen einer Nischenzielgruppe. Es geht um ganze Gesellschaften. Wenn es nicht so skrupellos wäre, vor der Leistung im Sinne des Marketing ziehe ich meinen Hut! Die können was am Ball.

In diesem Zusammenhang sollte auch noch Prof. Rainer Mausfeld erwähnt werden. Von ihm sind diverse Vorträge online, in denen die Werkzeuge der „Psychologie der Massen“ wissenschaftlich betrachtet werden.

Update, passend dazu ist kürzlich das Buch „Kognitive Kriegsführung“ von Dr. Jonas Tögel. Im folgenden Video ist ein sehenswertes Interview mit ihm zum Thema.

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