Apfeldreieck auf dem Mühlenhof

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Zu unserem Ferienhof gehört eine Wiese, die das Potential hat, sich zu einem Landschaftspark zu entwickeln. Zur Abgrenzung des Grundstücks habe ich am Rande des Oldenburger Grabens vor ein paar Jahren 15 mittelgroße Winterlinden gepflanzt, die auf einem guten Weg sind. Hier direkt am Wasser ist auch unser Wildcampingplatz für Radfahrer und Wanderer. Auf der Wiese grasen unsere Schafe. Der Versuch in der Nähe des Hofes eine Streuobstwiese mit 20 hochstämmigen Apfelbäumen zu etablieren ist durch die geringe Kompatibilität von Schafen und Apfelbäumen nicht ganz gelungen. Ein paar der historischen Apfelbäume wurden trotz Verbissschutz von den Schafen ruiniert, ein paar von Wühlmäusen und ein paar sind in den regenarmen Sommern hier an der Ostsee vertrocknet. Im Sinne von survival of the fittest haben sich vier Apfelbäume sehr gut entwickelt. Das sind die Spitzensorten Ingrid Marie, Alkmene, Biesterfelder Renette und Jakob Fischer, alle im Herbst 2012 gepflanzt. Drei dieser historischen, hochstämmigen Bäume werden die Grenzen des zukünftigen Apfeldreiecks bilden. Die Kronen werden einmal dessen Dach sein.

Archäologische Ausgrabungen kurz vor dem Ende

Das Amt für Archaölogie der freien Republik Grubedahmien hat mir signalisiert, dass die Ausgrabungen am Kutterbaumhaus bald abgeschlossen sein könnten. Die Mitarbeiterin hat betont, dass das nichts mit meinen Zusicherungen zu tun habe, die Bäume erst vor ein paar Jahren gepflanzt zu haben und es daher höchst unwahrscheinlich sei, dass es sich um ein Baudenkmal der Wagrier aus der Zeit der ersten Jahrtausendwende unserer Zeitrechnung handeln könnte. Sie empörte sich über meine Dreistigkeit und sagte, es gebe im Amt einzuhaltende Dienstwege. Es müsse von fachlicher Seite untersucht werden, ob es sich nicht doch um etwas Historisches handele. Ich könne das nicht beurteilen, denn ich sei kein Fachmann. Außerdem sei ich unsolidarisch, da ich durch meine Behauptungen Arbeitsplätze bei ihren Mitarbeiter*innen gefährden tun täte. Ich brachte kurz den Begriff Wertschöpfung ins Gespräch, mir fiel dann aber durch ihren ratlosen Gesichtsausdruck schnell auf, dass es dieses Wort in diesem Amt wohl nicht zu geben scheint.

Schöpfung versus *Ab*schöpfung

Auch wenn es ähnlich klingt ist Werte schöpfen nicht das das gleiche wie Werte *ab*schöpfen. Arbeitsteilung in einer solidarischen Gesellschaft ist, dass der eine etwas erschafft und der andere den Teil bekommt, der nach dem Umverteilungsprozess übrig bleibt. Umverteilung schafft Arbeitsplätze? Es scheint leider manchmal in Vergessenheit zu geraten, dass nur verteilt werden kann, was vorher erschaffen wurde. Laut Bund der Steuerzahler bleibt in Deutschland von jedem erwirtschafteten EURO nach Abzug von Steuern und Abgaben nur durchschnittlich 47,1 cent übrig. Der Rest wird im öffentlichen Bereich verwendet. Natürlich werden mit öffentlichen Investitionen zum Teil auch Werte geschaffen wie Straßen, Brücken oder Panzer.

Ein großer Teil des abgeschöpften, umverteilten Geldes wird staatlich „konsumiert“, also nicht in bleibende Werte investiert sondern schlicht ausgegeben. Das genaue Verhältnis kenne ich nicht. Es lohnt sich, diese Zahlen bei Gelegenheit einmal genauer anzusehen. Weil zunehmend nur extreme Argumente gehört zu werden scheinen, wird es Zeit vehement für einen Minimalstaat einzutreten. „Der Mensch soll wieder mehr gefordert werden, die Bevormundung aufhören.“ habe ich mir schon 2005 gewünscht. Lange Rede, kurzer Sinn …

Optimistisch in die Zukunft

Das Kutterbaumhaus darf also vermutlich im Herbst abgerissen werden. Die Weiden schneiden wir dann stark zurück, um den Apfelbäumen den nötigen Raum zu geben. Zwischen drei der vier Apfelbäume wird auf einer Fläche von 10 x 10 x 10 Metern das Apfeldreieck entstehen. Der magische Ort wird nach alter Tradition des Hofes mit (Totholz)-Hecken eingefasst. Der fertige Platz wird sicherlich die eine oder andere Überraschung enthalten. Verraten kann ich bereits, dass ein weiterer toller freiluftiger Sommerschlafplatz entstehen wird. Buchbar wird das Apfeldreieck ab Frühjahr 2022 auf Airbnb sein.

Highlights des Apfeldreiecks werden die Apfelblüte im Frühjahr, das gute Klima unter dem Schatten der Bäume im Sommer und die Apfelernte ab September sein.